Ausblick in die Zukunft
Wie werden die beiden Prozesse der Haushaltssicherung und der Strategieentwicklung miteinander verbunden und welche Wechselwirkungen gibt es? Diese und eini-ge weitere grundsätzliche strategischen Fragen beschäftigten das Bistumsteam bei seiner Klausurtagung Anfang Juli in Maria Laach.
Zwei Seiten einer Medaille
Die beiden Prozesse der Haushaltssicherung und der Strategieentwicklung sind eng miteinander verbunden. Die Entwicklung von Strategien, wie im Bistum zukünftig Kirche erlebt und der Verkündigungsauftrag gestaltet werden, setzt voraus, dass die erforderlichen Ressourcen zur Verfügung stehen. Es ist zudem zu fragen, wie die vorhandenen Potenziale genutzt werden können, abhängig davon, wie realistisch die Finanzierung von Schwerpunkten angesichts weiter zurückgehender Kirchensteuermittel ist. Dem Bistumsteam ist klar, dass, angesichts der Entwicklung der Ertragssituation in den kommenden Jahren, zukünftig deutlich weniger Mittel zur Verfügung stehen werden. Um hier adäquat reagieren zu können, wurde vom Kirchensteuerrat die Entwicklung eines Haushaltssicherungskonzepts beauftragt. Ein wichtiger Aspekt des Konzeptes ist, das Bistumsteam und den Diözesansynodalrat (DSR) frühzeitig in den Prozess der Haushaltsplanung einzubeziehen.
In fünf Schritten zum Ziel
Dr. Bernadette Schwarz-Boenneke und Sandro Frank, die Leitung des Querschnittsbereichs Strategie und Entwicklung stellten dem Bistumsteam die fünf Teilschritte eines Prozesses zur Strategieentwicklung vor. Dieser Prozess wird im September 2024 beginnen und in seinem ersten Zyklus im September 2025 beendet.
Der erste Schritt beginnt mit einer Analyse der aktuellen Situation auf fachstrategischer Ebene. Die Analyse schließt die Sichtung von Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken für die Entwicklung kirchlichen Wirkens ein, um einen realistischen und aussagekräftigen Überblick zu erhalten. Auf gesamtstrategischer Ebene werden in einem zweiten Schritt die einzelnen Analysen zu einem Gesamtbild verdichtet. Zudem wird das Selbstbild des Bistums in diesem Schritt erweitert durch die Sicht von außen auf die Diözese, sei es durch Partner, Kritiker oder beispielsweise die KMU.
Neben den bereits vorhanden Grundlagentexten aus dem Transformationsprozess werden die Erkenntnisse aus diesem zweiten Teilschritt in die Erarbeitung eines Leitbildes als dritter Schritt einfließen.
Auf der Grundlage des Leitbildes ist es dann möglich, in einem weiteren Entwicklungsschritt Entscheidungen zu den künftigen Schwerpunkten und den erforderlichen Mitteleinsatz für die Umsetzung zu treffen und eine Verständigung zur gesamtstrategischen Ausrichtung zu erzielen. Diese Vorgehensweise erlaubt die Synchronisation mit der Entwicklung des Haushaltssicherungskonzeptes, durch den der finanzielle Gesamtrahmen für die künftigen Entwicklungen definiert wird.
Mit einem letzten, fünften Schritt beginnt die Umsetzung in konkreten Maßnahmen.
Planung mit realistischem Blick auf die Ertragssituation
Die Projektleitung für das Haushaltssicherungskonzept, Sarah Zoth und Matthias Bär, informierten das Bistumsteam über den Sachstand im Projekt und die geplanten Umsetzungsschritte zu einem zielorientiertem Planungsprozess aus finanzieller Perspektive. Mit Blick auf die Haushaltssituation wurde deutlich, dass das strukturelle Defizit nur durch eine Anpassung der inhaltlichen Schwerpunktsetzung an die zur Verfügung stehenden Ressourcen ausgeglichen werden kann.
Nach einer ausführlichen Diskussion und Klärung von Verständnisfragen, bekräftigten die Mitglieder des Bistumsteams das Gesamtanliegen, inhaltliche Entscheidungen zur gesamtstrategischen Ausrichtung des Bistums als Grundlage für die finanzstrategischen Planungen im definierten Finanzrahmen zu setzen.
Auch wurden Zielsetzung, Prozessdesign und AKV (Aufgaben | Kompetenzen | Verantwortung) des Strategieprozesses einschließlich der benannten Zuständigkeit der Gremien grundsätzlich zustimmend zur Kenntnis genommen. Bei der weiteren Umsetzung werden die Anmerkungen aus der gemeinsamen Diskussion im Bistumsteam berücksichtigt.
Der erste Teilschritt, die Entwicklung der Fachstrategien, wird ab September 2024 einem verbindlichen methodischen Rahmen folgend beginnen. Den Rahmen und eine Prozessbegleitung stellt der Querschnittsbereich Strategie und Entwicklung zur Verfügung, verantwortlich für diesen Teilschritt sind die jeweils zuständigen Lei-tungsverantwortlichen.
Stephan Schnelle & Martin Fuchs